Automatisiert, belanglos, vergessen: Die Schattenseite der AI-Content-Flut

Die automatisierte Content-Flut in den sozialen Medien verdrängt echte Gedanken und ersetzt Substanz durch Simulation.

Unsere Feeds quellen über vor perfekt getimten Beiträgen, inspirierenden Zitaten und vermeintlich authentischen Einblicken. Aber irgendwie fühlt sich das alles hohl an. Es ist, als würdest du durch eine Geisterstadt scrollen, in der alle Lichter brennen, aber niemand zu Hause ist.

Besonders absurd wird es, wenn Möchtegern-Influencer stolz verkünden, wie sie mit KI-Agenten vollautomatisch Hunderte von Tweets, Threads und TikTok-Videos ins Internet pumpen. Die Frage bleibt: Wer soll das alles noch lesen? Gibt es tatsächlich Menschen, die abgesehen von einem oberflächlichen Like mit diesen Schablonen-Posts interagieren?

Automatisierter Content wird nicht mehr aus echtem Mitteilungsbedürfnis erstellt, sondern um sichtbar zu sein. Inhalte werden zur Hülle ohne Kern – schön verpackt, aber leer. KI-generierte Beiträge ähneln sich stilistisch und thematisch wie Eigenheime in einer Reihenhaussiedlung, sodass echte, persönliche Perspektiven im Einheitsbrei der SEO-optimierten Phrasen verschwinden.

Das Besondere stirbt in der Masse. Wenn alles Content ist, wird nichts mehr besonders. Die inflationäre Produktion von Massen-Content macht das Einzigartige unsichtbar – wie eine seltene Münze im Kleingeld.

Du als Nutzer musst dich durch diesen Informationsmüll wühlen, um echte Qualität zu finden. Viele geben entnervt auf. Die Plattformen verstärken dieses Problem, indem sie Masse und Engagement belohnen – selbst wenn beides künstlich ist.

Das Ergebnis? Social Media verliert seine Funktion als öffentlicher Diskursraum. Menschliche Stimmen gehen im Lärm der Algorithmen unter. Es entsteht ein absurdes Schauspiel: Bots aufstrebender Influencer kommentieren die von Bots generierten Tweets anderer Influencer – in der Hoffnung, damit Sichtbarkeit zu erlangen. Es ist wie eine Herde Kühe, die versucht, sich gegenseitig zu melken.

Wir brauchen Raum für echte Gedanken. Wenn das nicht mehr möglich ist, haben „Soziale Medien” ihren Namen nicht mehr verdient.