Warum resilientere Führungskräfte anders denken – und anders planen

Warum resilientere Führungskräfte anders denken – und anders planen

Die resilientesten Führungskräfte, die ich kenne, planen nicht für den Erfolg – sie bereiten sich systematisch auf Schwierigkeiten vor.

Dieser auf den ersten Blick kontraintuitive Ansatz macht einen entscheidenden Unterschied: Wer das Leben grundsätzlich als Herausforderung annimmt– und nicht als geradlinigen Weg zum Erfolg – ist auf einer tieferen Ebene vorbereitet und gefestigt, wenn es wirklich darauf ankommt.

Resilienz beginnt im Kopf, nicht mit deinen Routinen. Ein wichtiger Schlüssel sind deine Erwartungen: Je realistischer (oder auch etwas konservativer) du planst, desto mehr Raum schaffst du für Gelassenheit und reduzierst den Druck, unter den du dich selbst setzt.

Gerade in Führungspositionen stelle ich immer wieder fest: Wir stellen oft die höchsten Ansprüche an uns selbst und (manchmal unbewusst) auch an die Menschen in unserem direkten Umfeld. Das erzeugt unnötigen Frust und raubt uns Energie – und zwar genau dort, wo wir sie am dringendsten brauchen.

Konkret: Reflektiere einmal deine inneren Maßstäbe. Wo erwartest du vielleicht zu viel – von dir selbst oder von anderen? Was würde sich in deinem Arbeitsalltag ändern, wenn du in diesen Bereichen 20% weniger erwarten würdest?

Unsere Widerstandskraft wächst mit der systematischen Vorbereitung auf schwierige Zeiten. Hier setze ich auf drei bewährte Ansätze:

1. die Pre-Mortem-Analyse. Bevor du ein wichtiges Projekt startest, frage dich bewusst: „Was könnte schief gehen?“ Dieses gedankliche Durchspielen möglicher Stolpersteine hat nichts mit Pessimismus zu tun, sondern mit pragmatischer Voraussicht.

2. Bewerte nüchtern die Eintrittswahrscheinlichkeiten verschiedener Probleme. Nicht alle Risiken verdienen die gleiche Aufmerksamkeit. Wer Risiken realistisch einschätzen kann, trifft langfristig bessere Entscheidungen.

3. frühzeitig konkrete Gegenmaßnahmen ergreifen. Oft kann durch kleine vorbeugende Maßnahmen später ein Vielfaches an Zeit und Energie gespart werden. Diese vorausschauende Haltung reduziert nicht nur die Eintrittswahrscheinlichkeit, sondern auch die mögliche Schwere von Problemen.

Echtes Selbstmanagement beginnt mit dieser grundlegenden Art, über Herausforderungen nachzudenken und sich mental darauf vorzubereiten.

Nimm dir einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken: Wie gut bist du auf unvermeidliche Rückschläge vorbereitet? Wenn du die drei genannten Ansätze konsequent in deinen Führungsalltag integrierst, wirst du feststellen, dass dich Schwierigkeiten seltener aus der Bahn werfen – und du auch in unerwarteten Krisen mit mehr Klarheit und Besonnenheit reagieren kannst. Der entscheidende erste Schritt ist, die mentale Vorbereitung genauso ernst zu nehmen wie die fachliche.


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