Dein knappstes Gut ist nicht Zeit – es ist fokussierte Zeit

Als Führungskraft ist nicht Zeit dein knappstes Gut – es ist fokussierte Zeit.

Hier ist Max. Sein Kalender ist voll mit Meetings und seine Tür steht immer offen für „kurze Fragen“ der Mitarbeiter – aber irgendwie bleibt unterm Strich keine Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben. Höchstens abends, wenn alle Mitarbeiter schon im Feierabend sind und niemand mehr anruft. Schlecht ist nur, dass bei Max bis dahin die Luft schon raus ist und er geistig so erschöpft ist, dass er auch dann nicht mehr richtig voran kommt.

Erkennst du dich in dieser Beschreibung irgendwie wieder?

Ein System, das dir täglich 2 Stunden Deep Work zurückgibt, ist kein „Nice-to-have“. Es ist ein strategischer Wettbewerbsvorteil, denn aufs Jahr gerechnet reden wir hier von runden 500 Stunden. Überlege selbst: Was könntest du alles mit 500 Stunden konzentrierter Arbeit erreichen? Vielleicht die Abteilungsstrategie überarbeiten oder endlich jene Prozesse optimieren, die seit Jahren nicht richtig rund laufen und nur Ressourcen fressen?

Eine Politik der offenen Tür und ständigen Ansprechbarkeit ist zwar sehr komfortabel für deine Mitarbeiter, aber deine eigenen Ziele bleiben dabei auf der Strecke.

Die einfachste Lösung für das Problem besteht aus nur drei Schritten:

1. Führe über den Tag verteilt 2-3 feste Zeitblöcke für ‚Sprechzeiten‘ ein, in denen du vollständig für dein Team verfügbar bist und in denen sich jeder mit Fragen und Problemen an dich wenden kann. Optimalerweise natürlich auch schon direkt mit einem Lösungsvorschlag.
2. Kommuniziere daneben klar definierte „Nicht stören“-Zeiten, die du für konzentrierte, ungestörte Arbeit reservierst.
3. Gewöhne deine Mitarbeiter daran, außerhalb der ‚Sprechzeiten‘ (außer natürlich in akuten Notfällen) asynchrone Kommunikation (z. B. via Microsoft Teams) zu nutzen. So kannst du auf Fragen antworten, wenn es gerade in deinen Workflow passt – nicht dann, wenn es dem Absender gerade einfällt.

Auf diese Weise gewinnst du nicht nur wertvolle Fokuszeit zurück, sondern trainierst gleichzeitig auch dein Team in Selbständigkeit. Denn ganz ehrlich: Manche Fragen haben sich bis zur nächsten ‚Sprechstunde‘ längst von allein erledigt, wenn der Mitarbeiter sein Problem nicht direkt an dich rückdelegieren kann.

Falls du glaubst, dass das sei bei dir nicht umsetzbar, überlege mal, was du innerhalb des letzten Jahres geschafft, verändert und bewegt hast. Entspricht das dem, was du ursprünglich erreichen wolltest – oder war da eigentlich noch mehr? Vielleicht wären 500 zusätzliche Fokus-Stunden ja doch ganz nützlich…

Und, bist du immer noch sicher, dass es nicht doch einen Versuch wert wäre?

Produktivität beginnt nicht mit einer ausgefeilten To-Do-Liste, sondern mit deinem Kalender. Starte heute noch mit einer einfachen Maßnahme: Blocke für morgen früh 30 Minuten in deinem Kalender für Deep Work. Das ist nicht viel – aber ein Anfang.


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